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Die Seherin Sibylla Tiburtina

gestickt von Elke Hirschler, Hannover

 

 

 

 

 

 

 

aus der Goldenen Legende des Jacobus de Voragine:

Papst Innocentius der Dritte schreibt: Da die römischen Senatoren ansahen die Gewalt Octaviani des Kaisers, wie er alle diese Welt unter der Römer Herrschaft hatte gebracht, da gefiel er ihnen also wohl, dass sie ihn ehren wollten als einen Gott. Nun erkannte der weise Kaiser, dass er ein sterblicher Mensch war, und wollte den Namen eines unsterblichen Gottes nicht an sich nehmen; aber da sie nicht aufhörten, ihn mit Ungestüm zu drängen, rief er Sibylla die Weissagin herbei, und begehrte durch ihre Kunst zu wissen, ob je ein Mensch auf Erden würde geboren werden, der größer sei als er. Nun geschah es, dass die Sibylle war allein in der Kammer des Kaisers bei ihrem Orakel; da erschien um Mittentag ein güldener Kreis um die Sonne, und mitten in dem Kreis die allerschönste Jungfrau, die stand über einem Altar und hielt ein Kind auf ihrem Schoß. Das wies die Sibylle dem Kaiser.  Und Sibylla sprach zu ihm „Dies Kind, Kaiser, ist größer denn du, darum sollst du es anbeten." Der Kaiser aber erkannte, dass das Kind größer sei als er, und opferte ihm Weihrauch; und wollte hinfort nicht mehr Gott geheißen werden.

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