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"Entwurf: Afghanische Stickerei"


Die Blüte für ihr Kissen fand Karin Berkelmann in dem Büchlein "Fäden verbinden" von Pascale Goldenberg. In einem kurzen Auszug aus dem Buchtext heißt es:

"Die Stickerinnen sind Frauen, die zwar als Mädchen die traditionelle Stickkunst erlernt hatten, diese jedoch in den Kriegsjahren - also für die Dauer von 25 Jahren - überhaupt nicht mehr ausüben konnten. Ständig auf der Flucht, ging es ihnen nur um das reine Überleben. Die Frauen, die an unserem Projekt teilnehmen, haben die alten Techniken neu erlernt. Einige Monate der Übung mit der Nähnadel machten es möglich, eine Stickerei zu produzieren, die sich gut verkaufen lässt. Nach einiger Zeit wurden auch junge Mädchen eingeladen, das Sticken zu erlernen. Die älteren Frauen übernahmen die Einweisung. Durch das Stickprojekt können mehr als 200 Frauen mit einem regelmäßigen Lohn rechnen. Die Stickerinnen müssen sich auf eine Fläche von 8x8 cm beschränken - das war meine Vorgabe - doch sie dürfen sticken, was sie wollen. Die Wahl der Motive und die Kombination der Sticktechniken sind allein ihre Entscheidung. Das Material - farbige und weiße Baumwollstoffe und Stickgarne, hauptsächlich aus Baumwolle - wird aus Europa geschickt und unentgeltlich verteilt. Leider  ist entsprechendes Material in dieser Qualität auf lokalen Basaren nicht zu finden."

Auf dem Bild zeigen Zaira und ihre Schwester die Tücher mit den (im Klosterstich!) gestickten 8x8 cm großen Quadraten.

 

 

 

 

 

In dem Buchtext heißt es weiter:

Die Größe der verteilten Tücher, die als Rohlinge in Freiburg für jede Stickerin ausgemessen werden, hängt von der Anzahl Quadrate ab, die sie sticken darf. Diese Vorgabe hängt wiederum mit deren Alter und Können zusammen. Zunächst richtet sich die Anzahl nach dem Alter der Stickerin: Die jungen Mädchen sind mit nur 10 Quadraten im Quartal vertreten. So kann man nicht von Kinderarbeit sprechen, und die Mädchen werden nicht daran gehindert, die Schule zu besuchen - wobei viele Väter nicht einsehen wollen, dass es auch für Mädchen wichtig ist, lesen und schreiben zu können. Den jungen Frauen, die noch nicht verheiratet sind, werden 20 Quadrate pro Quartal zugeteilt, in Ausnahmefällen 30. Die Mütter (darunter etliche Witwen), die eine Familie miternähren müssen, dürfen bis zu 80 Quadrate pro Quartal sticken, wobei der Durchschnitt bei 30-40 Exemplaren liegt.

Wer noch mehr über die afghanischen Stickerinnen erfahren möchte, klicke bitte HIER.

Wer gleich zu den kleinen Stickarbeiten geleitet werden möchte, klicke bitte HIER.